Grundlagen der Hydraulik Teil VII – Kompressibilität von Hydrauliköl

Kompressibilität von Hydrauliköl

Entgegen landläufiger Meinungen, dass Hydrauliköl im Gegensatz zur Luft (Pneumatik) nicht kompressibel sei, zeigt sich in der Realität, dass dies sehr wohl der Fall ist. Maßgebend für die Kompression von Hydraulikflüssigkeit ist der auf das Medium wirkende Druck sowie deren Temperatur. Sollte sich Luft im Öl gelöst haben, ist dies ebenfalls relevant. Je mehr Luft gelöst ist, desto weicher ist das Medium und desto stärker wirkt sich die Kompressibilität aus.

In der Praxis ist diese Eigenschaft des Mediums vor allem dann interessant, wenn ein Verbraucher (z. B. ein Hydraulikzylinder) den eingebrachten Druck gegen die Last halten soll, da die gewünschte Endposition i. d. R. fest definiert ist. Senkt sich der Zylinder aufgrund von Kompression des Hydrauliköls ab, führt dies zu unerwünschten Endlagen und Ungleichgewichten (z. b. bei Gleichlauf mehrere Zylinder).

Als Faustformel kann angenommen werden, dass 100 Bar (Druckdifferenz) zu 0,7% Kompression des Ölvolumens führen. Bezogen auf einen Zylinder bedeutet dies, dass ein gewünschter Hub von 1.000mm um 7mm kürzer ausfällt.

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